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Kunstgewerbemuseum [O-1982,82 a,b]
Deckelpokal mit Wappen derer von Rochow (Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin / Verena Wasmuth (CC BY-NC-SA)
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Vergoldeter Deckelpokal mit Wappen derer von Rochow

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Beschreibung

Pokal mit zugehörigem Deckel aus dickwandigem, farblosem, sehr reinem Glas, ansteigender Fuß mit tiefgeschliffenem Rundbogenfries in drei Stufen, der beschliffene Fußrand sowie die Rundbögen vergoldet. Angesetzt ein massiver Schaft aus einem Rundbaluster über facettierter Kehlung mit dreimal acht konzentrisch um eine zentrale Blase eingestochenen Luftblasen, sowie einer zellenfacettierten Trommelscheibe, diese ebenfalls vergoldet. Die leicht konkave Kuppa wiederholt am Ansatz den Rundbogendekor vom Fuß. Die Wandung trägt ein fein geschnittenes und vergoldetes Medaillon mit drei geblänkten Schachrochen und reichem Rollwerk, ein Ziegenbock als Helmzier. Auf die Gegenseite ist ein Spruch in Gold staffiert: Der vergangenen Zeiten süße Erinnerung; / Der Jetzigen Sensiblen Empfindung; / A. E. v. R. / Der zukünfftigen bessere Hoffnung. Der kräftig vergoldete Mündungs- sowie der Deckelrand sind mit geblänkten Kugelborte dekoriert. Der Deckel, innen mit Abrissnarbe, trägt ebenfalls den Rundbogendekor und ist mit einem hohen Knauf versehen, der die Zierart des Schaftbalusters aufgreift, Abschlussnodus mit vergoldeter Halbkugel.
Anhand des markanten Rundbogen-, des Luftblasendekors sowie seiner vorzüglichen Vergoldung ist der Deckelpokal nach Zechlin zu verorten (vgl. Schmidt, Brandenburgische Gläser, 1914, Taf. 36.3, 38.2+3). Das Wappen lässt sich auflösen als das Wappen derer von Rochow, einer kurmärkischen Adelsfamilie mit Sitz in der Nähe von Stendal. Das Monogramm dürfte Adam Ernst II. von Rochow (1705–1759) meinen, Gutsbesitzer Gutsherr auf Stülpe sowie Landrat des Kreises Luckenwalde. Die Inschrift legt nahe, dass das Glas möglicherweise anlässlich dessen zweiter Eheschließung mit Christiane Luise von Thümen (1721–1745) entstand. Seine erste Frau und Cousine Johanna Catharina von Rochow (1717–1740) gibt mit ihrem Tod den terminus post quem seiner Produktion vor. Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg verwahrt ebenfalls einen Deckelpokal auf ein Mitglied der Familie von Rochow (Inv.-Nr. XIII 1023), die in der Frühen Neuzeit zu den einflussreichsten Familien in der brandenburgischen Landschaft Zauche gehörte. Dieser stammt noch aus der Potsdamer Hofglasmanufaktur. [Verena Wasmuth]

Material/Technik

Glas / in Hilfsmodel geblasen, geformt, geschliffen, geschnitten, vergoldet

Maße

Gesamthöhe 35,5 cm; H. Pokal 23,4 cm; Dm. Fuß 11,6 cm; Dm. Pokal Mündung 9,9 cm; H. Deckel 13 cm; Dm. Deckel 11,1 cm; Wandungsstärke 0,5 cm

Kunstgewerbemuseum

Objekt aus: Kunstgewerbemuseum

Das 1867 gegründete Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Museen zu Berlin ist das älteste und größte seiner Art in Deutschland. Es beherbergt...

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